Baum des Jahres 2021 – Die Linden

Jährlich kührt das Kuratorium Wald eine Baumart zum Baum des Jahres, 2021 die Linden

Durch ihre relativ späte Blüte im Frühsommer liefern Linden der Honigbiene reichlich Nektar, wenn nur mehr wenige andere Blüten in der Landschaft zu finden sind.
Durch ihre relativ späte Blüte im Frühsommer liefern Linden der Honigbiene reichlich Nektar, wenn nur mehr wenige andere Blüten in der Landschaft zu finden sind. | © Kuratorium Wald


Seit Jahrtausenden spielen die Sommer- und Winterlinde, welche zu den heimischen Arten zählen, eine bedeutende Rolle in vielen Dorfgemeinschaften. Als heiliger Ort für Germanen und Slawen, aber auch in unzähligen Gedichten, Sagen und Mythen hatten und haben die Bäume noch heute Bedeutung. Die Linden, die je nach Art bis zu 1.000 Jahre alt werden können, dienten als Sammelpunkte, unter denen regelmäßig getanzt und gefeiert wurde. So kommt es, dass bis heute im Zentrum vieler Gemeinden große, alte Linden stehen.

Doch besonders in Städten kämpfen die Linden immer häufiger ums Überleben. Denn versiegelte und verdichtete Böden, deutlich zu kleine Baumscheiben und zu wenig Wurzelraum machen fast allen Stadtbäumen zu schaffen. Besonders die Sommerlinde ist empfindlich gegen Bodenverdichtung und Trockenheit, weshalb sie heute leider nicht mehr als stadtklimafest zu betrachten ist.

Auch mit anderen Herausforderungen haben Stadtbäume immer mehr zu kämpfen. Ob Wassermangel, Anfahrschäden durch den Autoverkehr oder Verletzungen durch Baumaßnahmen ohne entsprechenden Schutz. All das reduziert die Lebenserwartung der Bäume drastisch, was zur Folge hat, dass viele gar nie ihre klimaaktive Wirkung entfalten können. Denn beispielsweise die Verbesserung des Mikroklimas oder die Fixierung von CO2 ist erst ab einem gewissen Alter deutlich bemerkbar.

Deshalb ist es für Gemeinden wichtig, bei der Wahl der Straßen- und Parkbäume besonderes Augenmerk auf die Stadtklimaverträglichkeit der Baumarten zu legen. Außerdem gilt es, den Bäumen ausreichend Wurzelraum zur Verfügung zu stellen. Damit schaffen Sie als Gemeinde die Voraussetzung, dass Straßenbäume überhaupt die erforderliche Größe erreichen, länger leben und damit erfolgreich klimawirksam sind.
 

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Kontakt und Infos

DI Martina Nagl
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martina.nagl@klimabuendnis.at
Julian Schuh
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