Bodenverbrauch - ein ernstes Thema satirisch betrachtet

Peter Klien liefert auf humorvolle Art Zahlen und Fakten zum Bodenverbrauch, die sonst eher zum Weinen sind.


Hintergründe

Österreich ist Europameister – beim Bodenverbrauch. Geht das weiter wie bisher, werden wir in 200 Jahren so gut wie keine Agrarflächen mehr haben, wie die Österreichische Hagelversicherung betont. Umso wiedersprüchlicher ist dieser enorme Verbrauch, wenn man bedenkt, dass es in Österreich laut Umweltbundesamt 130.000.000 m² (= 13.000 ha) Industriebrachen gibt. Berücksichtigt man auch Gewerbeflächen und leerstehender Häuser, so lässt sich die Zahl der verbauten aber ungenutzten Fläche auf 400.000.000 m² (= 40.000 ha) schätzen. Zum Vergleich: Die Gesamtfläche Wiens beträgt etwa 41.460 ha. Somit liegen in Österreich verbaute Gründstücke im Ausmaß der Fläche Wiens ungenutzt herum, während tagtäglich etwa 13 ha Boden für immer versiegelt werden.


Lösungsansätze

2,5 Hektar/Tag ist das angestrebte Ziel, erstmals festgeschrieben in der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung im Jahr 2002. Auch im aktuellen Regierungsprogramm wurde dieses Ziel erneut verankert. Doch was braucht es, um den derzeitigen Verbrauch auf unter ein Fünftel zu reduzieren? Den größten Hebel bei der Bekämpfung der Zersiedelung und damit des enormen Bodenverbrauchs haben die Gemeinden, denn ihnen obliegt die örtliche Raumplanung. In weiterer Folge müssen daher Maßnahmen gesetzt werden, die der Zersiedelung und dem Bau in der grünen Wiese entgegenwirken und gleichzeitig die Ortskernbelebung fördern. Besonders attraktiv ist dies für Kommunen in Anbetracht dessen, dass dadurch hohe Kosten für die Erschließung neuer Grundstücke eingespart und die Mittel für andere Zwecke eingesetzt werden können.


Lehrgang "Kommunale Raumplanungs- und Bodenbeauftragte"

Um sich dieser Problematik anzunehmen und Gemeinden bestmöglich bei der Erarbeitung geeigneter Maßnahmen zu unterstützen, wurde der Lehrgang "Kommunale Raumplanungs- und Bodenbeauftragte" ins Leben gerufen. Ziel dessen ist es, Gemeindebediensteten das nötige Wissen zu vermitteln, um der Zersiedelung effektiv entgegenwirken zu können. Dabei kommt TeilnehmerInnen die langjährige Expertise, das Netzwerk engagierter Gemeinden und viele Praxisbeispiele zu Gute. Bodenschutz ist Klimaschutz und der beste Zeitpunkt, Maßnahmen zu setzen, war gestern.

Vernetzung am Lehrgang "Kommunale Raumplanungs- und Bodenbeauftragte", TeilnehmerInnen im Netzwerk, heute AbsolventInnen
Vernetzung am Lehrgang "Kommunale Raumplanungs- und Bodenbeauftragte" in Velden am Wörthersee


Kontakt und Infos

DI Martina Nagl
Bereichsleitung Boden
+43 664 / 885 041 65
martina.nagl@klimabuendnis.at

Julian Schuh
Projektarbeit Boden
+43 660 / 553 55 89
julian.schuh@klimabuendnis.at

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