7. April – Welterschöpfungstag / Earth Overshoot Day 2021 in Österreich

Der Welterschöpfungstag liegt immer früher im Jahr. Was das für uns bedeutet.

Der Welterschöpfungstag ist der Tag, an dem die Menschheit jene Menge der Ressourcen verbraucht hat, die sich in einem Jahr regenerieren kann. Corona und beispielsweise die damit einhergehenden Mobilitätseinschränkungen haben den globalen Welterschöpfungstag 2020 um drei Wochen nach hinten verschoben. Auch für 2021 wird ein späterer Termin erwartet. Österreich scheint davon aber weitestgehend unberührt. Lag der Welterschöpfungstag 2020 noch am 8. April, fällt er in diesem Jahr auf den 7. April – also sogar noch früher als im Vorjahr. Das deutet darauf hin, wie weitreichend Maßnahmen sein müssten, um den viel zu hohen Ressourcenverbrauch in Österreich langfristig zu reduzieren.
 

Die obenstehende Grafik zeigt das Datum des jeweiligen Welterschöpfungstages, wenn die gesamte Erdbevölkerung so leben würde, wie die angeführten Länder. | © Global Footprint Network www.footprintnetwork.org
Die Grafik zeigt das Datum des jeweiligen Welterschöpfungstages, wenn die gesamte Erdbevölkerung so leben würde, wie die angeführten Länder. | © Global Footprint Network www.footprintnetwork.org


Spannungsfeld Soll und Ist

Probleme ergeben sich nicht nur dadurch, dass unser aller ökologischer Fußabdruck zu groß ist. Dazu kommt nämlich, dass die Biokapazität pro EinwohnerIn stetig schrumpft. Die Biokapazität ist deshalb so wichtig, weil sie jene Fläche darstellt, die in der Lage ist, biologische Materialien zu produzieren und von uns erzeugte Abfallstoffe aufzunehmen. Also während der ökologische Fußabdruck jene Fläche darstellt, die benötigt wird, um unseren Lebensstil zu ermöglichen, stellt die Biokapazität die dazu tatsächlich verfügbare Fläche dar.


Wir brauchen mehr und haben weniger

Dieses Problem ist zwar kein neues, trotzdem wird es immer schlimmer. Laut Global Footprint Network lag unser Fußabdruck in Österreich bereits vor 60 Jahren um 0,4 Globalhektar pro Person über der Biokapazität. Das bedeutet, dass in Österreich schon damals mehr Ressourcen verbraucht wurden als produziert werden konnten. Bis heute hat sich dieses Biokapazitätsdefizit beinahe verzehnfacht. Eine deutliche Trendumkehr ist leider nicht zu beobachten. Gründe für die Abnahme der österreichischen Biokapazität sind unteranderem das Bevölkerungswachstum und der rasante Bodenverbrauch.


Biokapazität und Boden

Besonders kritisch ist, dass Boden als Ressource nicht wiederhergestellt werden kann und einmal versiegelte Flächen somit für immer der Biokapazität entzogen werden. Umso wichtiger ist es daher, Bestehendes zu nutzen, statt Neues zu schaffen, während Vorhandenes verfällt. Besonders die Gemeinden können dies mit entsprechenden Maßnahmen fördern und den Bodenschutz vorantreiben. Beispielsweise durch Ortskernbelebung und die Nutzung von Leerständen, statt weiterer Zersiedelung. Oder durch flächensparende fußläufige Strukturen und attraktive Straßenraumgestaltung, die zum Zu-Fuß-Gehen einladen. Außerdem braucht es eine effektive Kreislaufwirtschaft und wir sollten unseren Lebensstil, der die Ressourcen kommender Generationen aufbraucht, überdenken. Denn wir müssen anfangen, den langfristigen Wert des Bodens zu erkennen, anstatt die besten Flächen beinahe traditionell zu verbauen.

> Mehr zu Fußabdruck und Biokapazität
> Mehr zum Welterschöpfungstag

Geeignete Maßnahmen für den Bodenschutz lernen Sie beim Lehrgang „Kommunale Raumplanungs- und Bodenbeauftragte“ kennen. Gerne unterstützen wir Sie als Gemeinde aber auch individuell bei der Ideenfindung.


Kontakt und Infos

DI Martina Nagl
+43 664 / 885 041 65
martina.nagl@klimabuendnis.at
Julian Schuh
+43 660 / 553 55 89
julian.schuh@klimabuendnis.at
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